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Formen von Autismus

Heute spricht man eigentlich nur noch von der Autismus-Spektrum-Störung (ASS), die alle Formen des Autismus zusammenfasst. Das weist auf die Diversität der Betroffenen hin. Dennoch unterscheidet man beim Autismus aber vor allem das Asperger-Syndrom, den frühkindlichen Autismus (auch Kanner-Syndrom) und den Atypischen Autismus.

Frühkindlicher Autismus

Wenn Menschen von Autismus sprechen, ist meist der frühkindliche Autismus gemeint – bzw. das nach dem Kinderpsychiater Leo Kanner benannte Kanner-Syndrom. Diese Form zeigt sich oft bereits in den ersten beiden Lebensjahren. 

 

  • Häufig sprechen betroffene Kinder gar nicht oder erst sehr spät. 
  • Im weiteren Verlauf äußert sich das Kanner-Syndrom oft in weniger Flexibilität beim Sprachgebrauch.
  • Weitere typische Anzeichen für Kanner-Autismus sind
    • Probleme mit dem Sozialverhalten, z.B. falsches Einschätzen von emotionalen Signalen)und
    • Stereotypien im Verhalten (z.B. Schaukeln).

 

Das Wort Spektrumsstörung macht allerdings bereits klar, dass Symptome und Anzeichen unterschiedlich stark ausgeprägt sein können und somit kein autistisches Kind dem anderen vollkommen gleicht.

 

Je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser ist die Prognose. Allerdings ist eine verlässliche Diagnose meist frühestens mit 18 Monaten möglich.

 

Frühkindlicher Autismus geht häufig mit anderen Beeinträchtigungen oder Behinderungen, zum Beispiel

  • Phobien,
  • Essstörungen oder
  • Schlafstörungen einher.
  • Leider teils auch selbstverletzendes oder
  • Wutausbrüche

 

Die Häufigkeit des Kanner-Autismus liegt bei etwa ein bis sechs Fällen pro 1000 Kinder. Als Ursache wird unter anderem ein Gendefekt vermutet. 

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Das Asperger-Syndrom

Das Asperger-Syndrom ist eine leichte Form des Autismus und zeigt sich in der Regel ab dem vierten Lebensjahr.

 

Beim Asperger-Syndrom haben die Betroffenen oft eine überdurchschnittliche Intelligenz oder eine besondere Inselbegabung. Das kann  beispielsweise ein enormes Talent für Mathematik oder Sprache sein.

 

Dennoch nimmt auch das vergleichsweise milde Asperger-Syndrom die Familie stark in Anspruch. Denn beim Asperger-Syndrom haben die Betroffenen meist kein Interesse daran Beziehungen zu anderen Menschen einzugehen, auch nicht zu ihren Eltern oder anderen Kindern. Auch ihre Fähigkeiten im Bereich der non-verbalen Kommunikation sind stark eingeschränkt.

 

Betroffene können die Gefühlsäußerungen anderer Menschen nicht verstehen und dementsprechend nur schwer darauf reagieren.

 

Asperger-Betroffene stoßen deshalb im Alltag oft auf Probleme, wenn sie in Kontakt mit Menschen kommen, die nichts über ihre Beeinträchtigung wissen. Zumal man ihnen ihre Störung in der Regel nicht ansieht.

 

Viele soziale Regeln sind für Asperger-Betroffene fremd oder unverständlich. Wenn sie nicht auf einen Gruß oder eine Frage reagieren, wird das Verhalten von Asperger-Autisten oft fälschlicherweise als unhöflich oder arrogant gedeutet.

 

Menschen mit Asperger-Syndrom fühlen sich meist am wohlsten, wenn sie in ihrem Leben einer für Sie passenden Routine nachgehen können oder wenn sie in einem Beruf wenig Kontakt mit Menschen haben. Hierfür ist oft Unterstützung und Hilfe notwendig – auch finanzieller Art.

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Atypischer Autismus

Der Atypische Autismus ist durch Folgendes gekennzeichnet:

  • Die Kinder zeigen die Anzeichen entweder erst nach dem dritten Lebensjahr oder
  • sie weisen nicht alle typischen Symptome auf.

 

Es kann also sein, dass Kinder erst nach dem dritten Lebensjahr das Vollbild des Autismus entwickeln. Im zweiten Fall zeigen sie zwar auch in den ersten beiden Lebensjahren bereits autistische Züge. Das Vollbild des Autismus entwickeln sie aber nie.

 

Therapie und Hilfe muss sich in dem Fall individuell nach den Symptomen richten.